Die Bewertung der vorbereiteter Reden ist das Herzstück eines Toastmasters-Treffens. Für mich ist die Bewertung von Reden eine meiner Lieblingsdisziplinen. Eine gelungene Bewertungsrede spiegelt nämlich alle Ideale guter menschlicher Kommunikation wider. Eine wichtige Botschaft der Toastmasters: “Wenn Du Deine Redekunst verbessern willst, solltest Du lernen, wie Du hilfreiche Bewertungen abgibst”.
Da beim nächsten internationalen Redewettbewerb der Toastmasters auch Bewertungsredner antreten und die Munich Business Speakers natürlich mitmachen, hier ein paar Überlegungen zur Toastmaster-Bewertung.
Zuhören, Beobachten, Feedback
Die Grundlage für hilfreiche Bewertungen der Toastmasters ist eine sensible Mischung aus Zuhören, Beobachten und Feedback. Dabei konzentriert sich der Bewerter voll auf den zu bewertenden Redner. So lernt er, besser zuzuhören und kritisch zu denken. Im Vordergrund einer Bewertung steht nicht der Inhalt der Rede, sondern die Umsetzung der Redeziele. Also etwa: wie hat die Rednerin oder der Redner beim Ice Breaker versucht, das Publikum für sich zu gewinnen, nicht, was hat er gesagt.
Bewerter verlangen nicht die Wiederholung einer Rede!
Die Bewertungsreden der Toastmasters sind immer subjektiv. Sie werden deshalb auf der Agenda auch als “Subjektive Bewertungen” geführt. Und in der Tat sollte sich jeder Bewerter dieses Umstands stets bewusst sein. Konstruktive Bewerter von Toastmasters-Reden fühlen sich nicht als Richter oder Autorität. Laut dem Toastmasters Manual Effective Evaluation kann ein Bewerter von dem bewerteten Redner nicht die Wiederholung einer Rede verlangen. Zugunsten einer wirksamen Kommunikation verallgemeinert der Bewertungsredner nicht. Statt “Du solltest” oder “Man darf nie” sagt er immer “Ich meine”, “ich denke”, “ich habe es so verstanden”, und so fort.
Die Bewertung durch Toastmaster ist konstruktiv!
Das Paradigma der Toastmasters-Bewertung ist es, wohlwollend jene Aspekte einer Rede hervorzuheben, die einem Redner gefallen haben. Wenn dem Bewerter Aspekte auffallen, die er als kontraproduktiv empfindet, so beschönigt er das keineswegs. Sondern er regt an, wie der bewertete Redner das besser machen kann.
So entsteht ein konstruktiver Austausch zwischen Rednern und Bewertern. Der Redner wird ermutigt, sich zu verbessern. Der Bewerter spielt nicht seine eigene Person den Vordergrund – etwa durch rednerische Brillanz. Er weiß außerdem, dass er mit negativem Feedback den bewerteten Redner in eine Verteidigungshaltung zwingt, aus der heraus sich dieser nicht weiterentwickeln könnte. Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich am meisten lerne, wenn ich Bewertungsreden halte.
Im Zentrum unseres nächsten Clubabends steht der Redewettbewerb, unter anderem der Wettbewerb von Bewertungssrednern. Besucht dieses spannende Treffen. Auch alle Gäste laden wir herzlich ein. Wir treffen uns:
Wann? Am Donnerstag, dem 6. März um 19:00 Uhr.
Wo? Im FREIRAUM, Saarstraße 5/1. Stock (München Schwabing, Nähe U-Bahn Hohenzollernplatz)
Du willst mehr wissen über Bewertungen. Hier geht’s zum Download 7 Keys to a Successful Evaluation